BIO Landwirtschaft


Unser Betrieb liegt mitten im Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiet „Täler der wilden und vereinigten Weißeritz" sowie innerhalb eines Vogelschutzgebietes im Erzgebirge.

Mit den 36 Hektar bewirtschafteter Fläche legen wir Wert auf extensive Landwirtschaft. Mehr als 90 % davon sind Grünland. Die übrige Ackerfläche verwandeln wir mit der entsprechenden Aussaat von Blühmischungen jedes Jahr zu einem wahren „Insektenparadies“. Besonderheiten in unserem Tal sind die verhältnismäßig arteinreichen Blütenpflanzenbestände. Ein außergewöhnlich üppiger „Märzenbecherteppich“ zeigt sich bereits nach den ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr und lässt dabei alle Herzen höher schlagen. 

Nach einer möglichen Schnittnutzung des Grünlandes setzten wir Schafe, Esel oder Rinder bei der Nachbeweidung von Bergwiesen, vor allem an Steilhängen, ein.

Die Tierhaltung mit seinen Rasseerhaltungszuchten ist ein weiterer Schwerpunkt des Hofes. Nutztiere dienen dabei der Produktion von zum Beispiel Wolle, Fleisch oder Honig. Der Großteil erfreut jedoch unsere Gäste, stellt sich zur Schau oder bietet allerlei Erlebnisse.

Rinder

4

Schafe

80

Bienen

80.000

Pferde & Esel

9

Katzen

9

Minischweine

2

Hühner

10

Kaninchen

3

Unsere Hoftiere

Tiere in der Körnermühle

Bienen

….schwärmten bereits vor 80 Jahren an seinem heutigen Standort, dem windgeschützten Südhang. Die Imkerei betreut bis zu 400.000 Bienen der Rasse Carnika. Durch abwechslungsreiche Übergänge von Wald zur Flur schleudern wir schmackhafte Zwischentrachten im späten Frühjahr und Frühsommer aus den Waben. Die Nähe zum Wald verspricht häufig die Ernte des besonders „würzigen“ Waldhonigs. Jedoch kann die abgeschiedene Lage der Mühle auch unsere Bienen nicht vor toxischen Schäden der angrenzenden Intensivlandwirtschaft verschonen. Diese Tatsache fordert uns jährlich stark heraus. Die Aufklärung zum Thema Insektensterben liegt uns hierbei besonders am Herzen.

Schafe

….die mittelgroße Herde unterstützt in erster Linie die Pflege unsere Grünlandflächen an Rändern und Hanglagen. Die Tiere brauchen dafür ein gewisses Maß an Widerstandsfähigkeit und sollten entsprechend anspruchsarm sein. Dazu arbeiten wir mit dem bewehrten österreichischem Jura Bergschaf. Die Mütter kreuzen wir mit dem kräftigen Fleischschaf „Berrichon du Cher“. Die Tiere gelten als Leichtgebärend und trotzdem bringen sie in der Regel das gewünschte Schlachtgewicht pünktlich für den Osterlammbraten auf die Waage.

Rinder

….das Rote Höhenvieh, ein klassisches Dreinutzungsrind der Mittelgebirgsregion. Ursprünglich konnte es nicht nur Milch und Fleisch liefern, sondern auch als Zugtier angespannt werden. Der Aufbau unserer kleinen Herdbuchherde hilft dabei, die Erhaltung der Rasse zu stabilisieren, welche um 1930 stark unterdrückt wurde. In der Regel leben die Mutterkühe mit ihren Kälbern den ganzen Sommer über auf der Weide. Die Nachkommen werden nach dem Absetzten entweder als Zuchttiere eingesetzt oder geschlachtet und zu Fleisch verarbeitet. Unter Kennern gilt es als besonders schmackhaft und feinfaserig. 

Pferde

….diese edlen Tiere erfreuen eine Vielzahl von Besuchern der Mühle. Schon früher wurden für die Arbeit des Sägewerkes bis 1940 mehrere Gespanne von Fahrpferden zum Transport von Stämmen und Holzschnitt eingesetzt. Bei uns leben heute in erster Linie verschiedene Kreuzungen von Reitpferden. Wir stellen vor: Shetlandpony „Lotte“, Schweres Warmblut-Paint Horse „Ostwind“, Sächsisches Reitpferd „Laya“ und Lusitano „Luxus“. Auch wenn auf dem Hof kein typischer Reitunterricht angeboten wird, kann der Liebhaber sehr vieles über die Tiere und ihren Eigenheiten erfahren. Das „Erlebnis auf 4 Hufen“ wird so zum Highlight mit aha Effekt.

Esel

…. 2009 zogen die ersten Eselstuten in der Mühle ein. Der Poitouesel - als schwerster und damit kräftigster Großesel der Welt, gilt als „Kaltblut“ unter den Langohren. Seine urige Erscheinung ist einzigartig, welche ihn auch so besonders macht. Wir engagieren uns bei der Erhaltungszucht. Bereits die aktive Aufklärung über die vom Aussterben bedrohte französische Rasse gehört für uns dazu. Ganz nebenbei helfen uns die Tiere bei der Pflege von Grünflächen oder zugewachsenem Buschwerk. In der Freizeit gehen wir mit diesen sanften Riesen, gemeinsam mit unseren Gästen auf Tour, so wie vor vielen Jahren die Säumer am Wegesrand wichtiger Handelsstrassen.  

Kleinvieh

….macht auch Mist, wie man so schön sagt. Und vor allem macht es Freude. Fast alle Kinder sind von den vielen Hofkatzen als „Autoeinsteiger“ und Mäusefänger voll begeistert. Vor allem wenn die Katzenmama „Luna“ mal wieder Babys aus der Scheune herauslockt und den Gästen vorführt. Die 2 Minischweine „Knut“ und „Ulfi“ fallen sofort ins Auge, ihr Stall ist direkt neben dem Briefkasten gelegen. Auf der Wiese hoppelt eine muntere Kaninchenfamilie. Und dann gibt es da noch unsere Hühner Gagalei, Dicke Brigitte, Tante Frieda, Berbel mit ihrem Hahn „Karuso“. Die Damen legen ab und an ein Ei in ihr Nest. Und wenn sie das nicht tun, kratzten sie in ihrem Vorgarten herum und suchen etwas nettes zum picken.     

Entwicklung der Landwirtschaft

Bereits um 1830 versorgten sich die Müller im Tal durch Schaf- und Ziegenhaltung, als Selbstversorger, wie damals oft üblich. Auch für die Arbeitspferde musste gesorgt werden. Nach 1899 wurde für rund 10 Milchkühe ein Stallbereich hergerichtet. Somit war ein System zur Milchverarbeitung notwendig geworden; Butter wurde sogar bis nach Dresden geliefert.

Durch die erbarmungslos durchgeführte Zwangskollektivierung wurde die Familie Körner 1960 unfreiwillig zur Aufgabe des Betriebes (zweite Stufe der Landreform in der DDR) gedrängt. Alle Flächen, zusammen mit den Stallungen im Wohnhaus und der Scheune, wurden durch die sogenannte „Treuhand“ in die LPG „Fortschritt Sadisdorf/Hennersdorf/Hermsdorf“ überführt.

Nach der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland konnte eine Rückübertragung aller Flächen und Gebäude erst in den Jahren 1990 bis 1992 erfolgen. Die Wiedereinrichtung eines privat geführten Landwirtschaftsbetriebes mit Imkerei initiierter Michael Grundmann, als Enkel von Theodor Körner. Erste Tiere waren Rhönschafe und Bienen, etwas später folgten dann 2 Rotviehfärsen.

2003 kam es zur Sanierung des Pferdestalles; die Ständerhaltung wurde in eine Offenstallhaltung umgewandelt. Nun konnten auch die ersten Reitpferde eingestallt werden.

2007 erfolgte die notwendige Modernisierung der historischen Stallungen. Rinder- und Schafställe wurden zentral zusammengelegt und so eine artgerechte Haltung im Kellergeschoss der Scheune ermöglicht.

Einen weiteren Höhepunkt in unserer Mühle erlebten wir 2009 durch den Einzug von zwei Poitoueselstuten. Das legte den Grundstein für ein Engagement zur Rasseerhaltung dieser bedrohten Besonderheit.

2012 war es dann soweit: unsere Überzeugung wurde nach einer abgeschlossenen Übergangsfrist, zertifiziert. Der Betrieb bekommt das erste BIO Zertifikat ausgestellt und wird seither als ökologischer Landwirtschaftsbetrieb anerkannt. Hierbei werden wir durch unseren Partner ABCERT AG in Esslingen (DE-ÖKO-006) betreut.

2019 übernahm der Verein Körnermühle Christliches Leben die BIO Landwirtschaft und führt diese entsprechend ihrer Satzung fort.  

Die Imkerei bleibt jedoch in der Hand von Michael Grundmann und wird eigenständig weitergeführt.

Mit der Zeit leben nun auch noch andere Kleintiere wie Minischweine, Hühner, Kaninchen und Katzen in der Körnermühle.