Wasserkraft & Widder


Seit ihrer Erbauung an der Wilden Weißeritz, nutzte unsere Wassermühle die Energie des vorbeiströmenden Flusses. Das Wasser trieb historisch ein oberschlächtiges Mühlrad an. Mit der Energie wurde anfangs Korn gemahlen und später ausschließlich Holz geschnitten. Auf die Modernisierung und Demontage des Mühlrades, folgte 1913 unmittelbar der Einbau der ersten Turbine. Im Jahr 1969 kam diese dann zum Stillstand. 2001 planten die Brüder Grundmann die Wiedereinrichtung einer Anlage in der heruntergekommenen Mühle. Kurz darauf lief die Produktion von „Erneuerbarer Energie“ – Strom zur vollständigen Netzeinspeisung.

Diese Wasserkraftanlage, produziert seitdem – je nach Wasserstand- fast ganzjährig Energie.

In der Körnermühle kommt eine Ossberger-Turbine zum Einsatz. Durch die Einteilung in 2 Kammern (je 1/3 und 2/3) hat sie einen hohen Wirkungsgrad auch bei stärkeren Schwankungen des Flusspegels. Unser Mühlgraben misst im Oberlauf und Unterlauf je fast eine Länge von 400m. Die Fallhöhe beträgt ca. 9 Meter.

Durch die Nachrüstung einer Wärmepumpe in Verbindung mit der Anlage, im Jahr 2019, kann die Körnermühle eine fast CO² abgasfreie Heizanlage vorzeigen. Dadurch stieg der Eigenverbrauch des Stroms an. So sprechen wir heute von einer sogenannten „Überschusseinspeisung“ ins öffentliche Stromnetz.

Die über 400 Jahre alte Mühlenanlage ist damit wieder an der Spitze von heutigen ökologischen Standards angekommen und leistet einen vorbildhaften Beitrag zu Nachhaltigkeit und Klimaneutralität.

Die Wasserkraft ist und bleibt eine effektive Art der Stromerzeugung!

max. Durchfluss

1,3 m³/s

Leistung

75 kWh

Jahresertrag (kWh)

270.000

Wiederinbetriebnahme

2002

 

Die Anlage ist wirtschaftlich eigenständig und wird unabhängig vom Verein Körnermühle Christliches Leben mit der BIO Landwirtschaft, geführt.

Wasserkraft Körnermühle GbR
Michael & Sylvana Grundmann
Ammelsdorf 58
01744 Dippoldiswalde

Tel.: 035052 29493

 

 

Wie wir Wasser ohne Strom auf den Berg befördern

Beim hydraulischen Widder handelt es sich um eine traditionelle Wasserpumpe. Im Jahr 1772 beobachtete John Whitehurst die sogenannte „Pulsationsenergie“, welche 25 Jahre später durch Joseph Michel Montgolfier ihre praktische Anwendung fand. Er entwickelte daraus dieses besondere Pumpsystem. Heute wird es vorrangig in Gebirgslagen eingesetzt und bewährt sich bereits seit über 200 Jahren. Diese Wasserpumpe transportiert ohne externe Energiezufuhr!

Beim Widder wird ein Teil der Wassermenge, die in ihn hineinschießt, durch die Rückschlagkraft einer Spiralfeder gelagerten Metallplatte und einem vor- bzw. übergelagerten Ventilsystem bergauf gepumpt. Dabei kann ein Teil des Wassers durchaus auch einige hundert Höhenmeter angehoben werden. Natürlich nimmt der geförderte Anteil mit zunehmender Höhendifferenz ab.

Der Schweizer Fritz Zbinden hat sich fast sein ganzes Leben mit dieser Technologie beschäftigt. Eine seiner wenigen Anlagen in Deutschland wurde hier in der Körnermühle 2013 installiert. Bei unserer Anlage hat das zuführende Fallrohr eine Höhe von 7,80 Metern über der Widderpumpe. Sie hebt von dort das Wasser die entsprechende Höhenmeter an.

Damit versorgen wir alle Viehtränken der Weiden am Hang.

Förderhöhe

83 m

Fördermenge

0,5 l/min

Nutzwassermenge

10 l/min

Tagesleistung

600 Liter